Rituale zu einer freien Trauung – Teil 2

Stand: 14. März 2022

Und nun geht es weiter mit Möglichkeiten für Rituale zu einer freien Trauung

Es gibt wirklich so viele Möglichkeiten seiner Liebe zueinander Ausdruck über Rituale zu verleihen. Diese Rituale, die ich hier vorstelle, sind nur ein kleiner Auszug. Falls ihr etwas komplett Individuelles wünscht, ist das ebenfalls möglich.

Unendlicher Blumenkranz

Jeder Gast kommt nach vorne und nimmt sich aus einer Wasserschale eine Blüte. Die Blüten werden in Form eines Unendlichkeitszeichens rundherum um das Paar ausgelegt. Wenn Blumen verwendet werden, die sich gut trocknen lassen, sind die Blüten eine schöne Erinnerung. Dazu können die Trauzeugen beauftragt werden, die einzelnen Blüten aufzusammeln und in einer schönen Schale zu verwahren. Es handelt sich dabei um einen sehr naturverbundenen Akt, der die Verbundenheit auf besonders schöne Weise sichtbar macht. Gut geeignet für Blumenliebhaber. Die Blütenköpfe müssen allerdings groß genug sein, um ausreichend sichtbar zu sein. Daher ist dieses Ritual für größere Gesellschaften geeignet. Man beachte aber das viel Zeit eingeplant werden muss und die Blüten können im Schleier oder der Schleppe des Brautkleids hängen bleiben bzw. Verfärbungen hinterlassen. Dazu werden größere Blütenköpfe benötigt, damit mindestens für jeden Gast eine Blüte vorhanden ist, am besten saisonal in den Hochzeitsfarben. Wenn Familienangehörige des Paars einen Garten mit geeigneten Blumen besitzen, ist es eine schöne Möglichkeit, persönliche Akzente zu setzen.

Urkunde unterschreiben

Ein schönes Ritual ist es, zu Hintergrundmusik eine Urkunde zu unterschreiben, die das gemeinsame Versprechen aneinander bezeugt und schriftlich bekräftigt (wichtig: die Urkunde hat dabei nur symbolischen Charakter und ist kein legales Dokument). Dabei unterschreiben entweder nur das Paar mit dem/der Trauredner:in die Urkunde, oder zusätzlich auch die Trauzeugen. Das Ritual bekräftigt die Zeremonie stärker und kann als Erinnerung eingerahmt werden, zudem bezieht es die Trauzeugen mit ein. Es muss allerdings klar sein, dass das Unterschreiben der Urkunde keinen legalen Charakter hat.

Zusammen einen Baum pflanzen

Während der Zeremonie wird gemeinsam ein junger, immergrüner Baum gepflanzt. Ein Symbol für immerwährende, wachsende Liebe. Es bietet sich bei heimatverbundenen Paaren an, die sich im eigenen Garten trauen lassen. Dort können sie dem Wachsen des Baumes regelrecht zuschauen, ihn hegen und pflegen, der Baum kann mit dem Paar also ‚alt’ werden. Wenn es ein Obstbaum ist, bringt er sogar Früchte (der Liebe) hervor. Es ist aber nicht so gut geeignet, wenn es kein Grundstück gibt. Dann kann der Baum alternativ in ein Gefäß gepflanzt werden – allerdings sind die Überlebenschancen in Töpfen viel geringer, und es wäre wirklich schade, wenn der gemeinsam gepflanzte Baum dort irgendwann eingeht. Am besten ist dann, den Baum nach der Trauung bald fest zu verpflanzen (z.B. Garten der Eltern). Dazu braucht man einen (Obst-)Baum nach Wahl, möglichst in einem geeignet großen Topf, Erde, ggfls. eine Schaufel, eine Gießkanne gefüllt mit Wasser und eventuell Platz im Garten, wo der Baum verpflanzt werden kann.

Wunschbaum

Jeder Gast schreibt einen Wunsch fürs Paar auf einen Zettel und knüpft ihn an die Äste eines Olivenbaums; so gibt es einen mit Wunschzetteln geschmückten Baum, der nicht nur schön aussieht, sondern voller guter Intentionen der Gäste fürs Paar ist. Der Olivenbaum bringt seine eigene Symbolik mit – Olivenbäume werden hunderte Jahre alt und stehen damit für die Dauerhaftigkeit der Liebe. Es ist eine schöne Geste und der geschmückte Baum macht dekomäßig am Hochzeitstag was her, allerdings sind Olivenbäume nicht überall und immer zu bekommen; sie benötigen mediterranes Klima, um langfristig zu überleben! Hier kann man auch auf einen Obstbaum zurückgreifen und das Wunschbaum-Ritual mit dem ‚einen Baum pflanzen’-Ritual verbinden, wenn es einen Garten/Grundstück gibt. Dazu benötigt wird ein Olivenbaum in einem schönen Topf (alternativ anderer Baum), kleine, gelochte Zettel, Stifte (wasserfeste Farbe) und eine Schnüre.

Kerze anzünden

Die Trauzeugen (oder das Paar selbst) entzünden zwei kleinere Kerzen und reichen diese weiter ans Paar, das mit den beiden kleineren Kerzen seine Traukerze anzündet. Statt Trauzeugen können z.B. auch die Eltern oder Kinder mit einbezogen werden. Das Feuer rührt seit jeher die Seelen an und hat große Symbolkraft, aber bei Wind ist es schwierig, die Kerzen zu entzünden. Am besten die Kerze in einer Laterne anzünden. Und es ist Vorsicht geboten beim Umgang mit Feuer! Dazu benötigt werden drei Kerzen (zwei einfache, eine dickere oder größere Traukerze), Streichhölzer bzw. Feuerzeug und an windigen Tagen Windschutz/Laternen.

Beiträge von engen Freunden & Familienmitgliedern

Enge Freunde und Familienmitglieder können für die emotionalsten Momente sorgen, wenn sie persönliche Worte, Gedichte, Wünsche oder Fürbitten vortragen. Denn wer kennt das Paar besser als seine Lieblingsmenschen? Wer teilt die schönsten Erinnerungen mit ihnen, und kann sie am getreuesten wiedergeben? Gerade bei Trauungen, bei denen keine Rituale gewünscht werden, können von Freunden & Familie vorgetragene Worte den zeremoniellen Effekt erzeugen, den sonst Rituale bewirken. Es sollte allerdings bei Freunden und Familienmitgliedern frühzeitig angefragt werden; nicht alle fühlen sich wohl mit der Aufgabe, vor einer Gruppe Menschen etwas vorzutragen.

Neugierig geworden?

Lasst mich gerne wissen, wenn ihr euch für eine freie Trauung interessierst. Da ich sowohl als Traurednerin als auch als Hochzeitsplanerin tätig bin, kann ich euch in allen Fragen rund um diese Art der Trauung professionell beraten.

Eure Xenia